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DER OVERLAND TRACK

Man sollte nicht vergessen sich rechtzeitig für den Trek bei www.overlandtrack.com.au anzumelden, da pro Tag nur 34 Partien zugelassen werden. Kosten pro Person 100 Aus. $, dazu kommen noch Kosten für den allgemeinen Nationalparksausweis, der auch für den Zugang zu allen anderen Nationalparks Tasmaniens gilt. Die Höhe ist unter anderem von dem Transportmittel abhängig. Die Papiere werden während des Treks durch Ranger kontrolliert! Ich selbst hatte mir überlegt, acht Tage zu trekken, um in Ruhe ein paar Abstecher machen zu können. Das hieß aber auch für acht Tage Proviant und mehr Kleidung mitnehmen zu müssen. Dazu kamen ohnehin noch warme Kleidung, Regenkleidung, Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kochutensilien, Photoausrüstung etc., alles in allem um die 27 kg verteilt auf meinen großen Rucksack und Tagesrucksack.

Ankunft per Bus von Launceston aus am Visitor Center, Einweisung durch einen der Ranger, dann Ausstellen des Trekking Ausweises. Danach fährt alle 15 Minuten ein Shuttle zum Ausgangspunkt Ronny Creek.

1. Tag: von Ronny Creek zur Waterfall Valley Hut

Der Weg beginnt sanft ansteigend auf einem mit Holzplanken über dem Erdboden errichteten Steg. Während des ganzen Treks wird man so immer wieder durch einzelne Abschnitte geführt, was zum Vorteil hat, dass man bei nassem Wetter nicht durch tiefen Schlamm waten muss. Wichtiger hierbei ist allerdings, dass dann Keiner nach alternativen (trockenen) Wegen sucht und dabei Alles niedertrampelt. 

Nahe Ronny Creek, im Hintergrund Marion's Lookout

Blick zurück zu Ronny Creek

Kurze Zeit darauf wird der Weg allmählich steiler bis man am Fuße des Marion’s Lookout steht, von dort geht es geradewegs nach oben. Angekommen eröffnet sich eine grandiose Aussicht: erster Anblick des Cradle Mountain, dazu Crater Lake und Dove Lake und weit darüber hinaus. Und das herrliche Wetter, ein toller Platz für eine längere Rast. Natürlich denken auch andere so, und auch für Tageswanderer ist das ein lohnendes Ziel. Tags zuvor sah es hier noch anders aus: ein Blizzard fegte über das Gebiet, und am nächsten Morgen waren die Wege teils vereist.

Cradle Mountain

Dove Lake

Barn Bluff

Cradle Mountain

Wallaby

Nächstes Ziel ist dann der Cradle Mountain, man kann irgendwo seinen Rucksack am Abzweig ablegen und macht sich an den Aufstieg um abermals die herrliche Aussicht zu genießen bevor es dann schließlich zum ersten Übernachtungsstandort Waterfall Valley Hut geht. Hier wie auch an allen anderen Orten gibt es sowohl eine Lodge wie auch Möglichkeiten sein Zelt aufzuschlagen. Ich entschied mich für’s Zelten, da die neue Lodge schon gut besetzt war. Am Zeltplatz steht noch die alte Lodge, eigentlich ok und sauber, aber wir Camper nutzten sie lediglich als windgeschützten Kochplatz. Am Abend wurde es dann recht windig und kalt. Da ohnehin recht müde, schlüpfte ich nachdem es dunkel geworden war in meinen Schlafsack.

2. Tag: von Waterfall Valley Hut zur Windermere Hut

Nach gemütlichem Frühstück und Rucksack packen stellte ich diesen weiter oben an der neuen Lodge ab und ging mit meinem Tagesrucksack zum Barn Bluff. Abermals tolle Aussicht, nach gut vier Stunden kam ich zur Lodge zurück und voll bepackt machte ich mich dann auf den weiteren Weg zur Windermere Hut.  

Tour zum Barn Bluff

Ich ließ es mir jedoch nicht nehmen einen weiteren Abstecher zum Lake Will zu unternehmen. Dort angekommen ärgerte ich mich, dass ich keine Badehose dabei hatte. Der See war gesäumt von mehreren kleinen Sandstränden. Zwar war das Wasser recht kühl, aber ein kurzes Bad konnte ich durchaus vertragen.

Lake Will

Der Weg setzte sich recht eben fort bis ich schließlich den grandiosen Blick hinab zum Lake Windermere vor mir hatte, dahinter Mt. Oakleigh, Pelion West und Mt. Ossa, mit 1617 m höchster Berg Tasmaniens. Weitere kleine Seen im Westen komplettierten das Bild eines alpinen Plateaus.

Lake Windermere

Wombat

Bei der Windermere Hut gibt es Holz-Plattformen auf denen man sein Zelt aufstellen kann. Zwar bleibt so bei Regen der Zeltboden recht sauber und trocken, bei mir gab es aber Probleme mit der Befestigung. Die Länge der an den Seiten befestigten Stahlseile mit Karabinerhaken ist für kleine Zelte nicht ausreichend. Am frühen Abend vor Einbruch der Dunkelheit lief ich noch etwas umher, und sah dabei neben den üblichen Wallabys auch Wombats und einen Ameisenigel. 

In der Nacht konnte ich deutlich das Trapsen der von Plattform zu Plattform eilenden Opossums hören. Warnungen, kein Essen offen in den Zelten aufzubewahren, sind ernst zu nehmen, die Tierchen schrecken nicht davor zurück die Zeltwände aufzuschlitzen. 

3. Tag: von Windermere Hut zur New Pelion Hut

Wieder ein atemberaubend schöner Tag, die Strecke war zwar mit knapp 17 km recht lange aber dennoch leicht zu bewältigen. Die New Pelion Hut ist die größte und komfortabelste aller Hütten. Es gibt sechs Zimmer mit jeweils sechs Bettkästen und ich beschloss diesen Komfort zu nutzen zumal für die Nacht schlechtes Wetter angekündigt war. Bei einem Abstecher zur Old Pelion Hut wurde sehr anschaulich wieviel mehr Mühe in der Vergangenheit bei der Bewältigung des Treks aufgewendet werden musste. Ein guter Teil des Weges war versumpft, die einmal ausgelegten Bretter waren nun größtenteils verrottet.  

Barn Bluff noch in Wolken

Pandanus

Tasmanische Waratah

New Pelion Hut

Old Pelion Hut

Mount Oakleigh

4. Tag: von New Pelion Hut nach Kia Ora

Entgegen der Erwartung war das Wetter am Morgen nach Aufklaren der Bewölkung ein weiteres Mal schön. Erst im weiteren Verlauf des Vormittags zog es dann wieder zu. Als wir Mt. Ossa erreichten war er bereits in Wolken gehüllt und es kamen die ersten Regentropfen. Daher war an einen Aufstieg nicht zu denken. Da ich aber von vielen Blumen in dem Gebiet gehört hatte, ging ich einen Teil der Strecke um Mt. Doris herum hinauf und tatsächlich stand ich nach einiger Zeit inmitten einer bunten Pracht.

Mount Ossa

Farbenmeer

D'Alton Falls

Wald bei den Fergusson Falls

Als ich am späten Vormittag in Kia Ora ankam fingt es an zu regnen. Nach dem Mittagessen entschloss ich mich jedoch nach Abklingen des Regens einen Ausflug entlang des Wegs zur nächsten Hütte, zu den D’Alton Falls und Fergusson Falls zu machen. Auf dem Weg zurück machte ich noch Halt in der Notunterkunft Du Cane Hut. Wie auch die Notunterkünfte zuvor hatte sie etwas romantisches an sich. Ich nutzte sie jedoch nur dazu meine Regenkleidung anzulegen, da es nun doch recht heftig regnete. Ich zog die Kapuze tief ins Gesicht, ein Anfängerfehler, denn kurz darauf brummte mein Schädel wegen eines querliegenden Baums. Meine Nase war zwar ein wenig ramponiert, aber etwas seitlich stand noch ein Astdorn hervor…es hätte also schlimmer kommen können. Wieder in Kia Ora streifte ich dann die Badehose über und nahm eine Dusche – im Regen. Es folgten weitere Trekker, denen ebenfalls nach einer Wäsche war. Am Abend hatten wir Mühe ein Opossum auf der Suche nach Essbarem von draußen abgestellten Rucksäcken fern zu halten. Es war auffällig fett, der Ranger merkte dazu nur an es sei “take away season”. Für die nächsten zwei Tage kündigte er Regen, Kälte und Schnee auf den Bergen an. 

5. Tag: von Kia Ora nach Windy Ridge

Am Morgen gegen 6:30 Uhr leichter Sprühregen, am Himmel zeigten sich jedoch die ersten blauen Flecken. Später klarte es wieder auf und es wurde ein weiterer schöner Tag. Ich machte unterwegs einen weiteren Abstecher zum letzten der drei Wasserfälle, den Hartnett Falls. Der Blick auf den Wasserfall ist sehr schön, ich sah im weiteren Verlauf des Mersey River jedoch auch Uferstrand und so wollte ich unbedingt hinunter. Ein schmaler Pfad führt entlang der Schlucht immer weiter hinab, bis man an das Ufer eines kleinen Seitenarms gelangt durch den man leicht hindurchwaten kann. So kam ich durch moosbewachsenen Wald schließlich zu meinem Ufer mit feinem weißen Kiesstrand, ein idealer Picknick Platz. Eine halbe Stunde genoss ich den Ausblick auf den Wasserfall und das Grün das mich umgab. Auf dem Rückweg entdeckte ich dann einen kleinen Kletterpfad der das Durchwaten des Wassers ersparte, aber von Oben kommend kaum auszumachen ist.  

Eukalyptus

Hartnett Falls

The Acropolis von Windy Ridge Hut aus gesehen

Angekommen an der Windy Ridge baute ich wieder mein Zelt auf, da es noch immer recht schön war. In der Nacht gegen 1:00 Uhr fing es dann jedoch an zu regnen. Das Rauschen der immer wiederkehrenden Windböen auf ihrem Weg über und durch die Wälder hielt mich lange Zeit wach. 

6. Tag: von Windy Ridge zur Pine Valley Hut

Der Regen hatte aufgehört. Ich lies den Tag gemächlich beginnen, und lies mir beim Frühstücken und Packen Zeit,  denn ich wartete auf ein Aufklaren des Himmels. Es blieb unterwegs allerdings zumeist wolkig und nun sah es wirklich so aus als ob der lange angekündigte Wetterumschwung da wäre. Kurz nachdem ich gegen 14:00 Uhr an der Hütte eingetroffen war, ging es dann tatsächlich los. Es regnete zeitweise wie aus Kübeln und es wurde drinnen daher recht eng.  

Eine Vielzahl Flechten, hier weiße

Felsformationen der Acropolis

Pandanus "Familie"

Ein kurzes Aufklaren nutzte ich für einen kleinen Spaziergang zu den nahe gelegenen Cephissus Falls, und für einen Moment schien die Sonne, gerade Zeit genug um ein Photo zu machen. Den Weg ging ich ein Stück weiter Richtung The Acropolis, ein Berg dessen Felswand zudem wie ein Amphiteater gerundet ist und herrliche Aussichten verspricht. Bei schlechtem Wetter gilt die Besteigung allerdings als selbstmörderisch. Der moosbedeckte Wald war jedoch selbst oder gerade wegen des Wetters faszinierend. 

Cephissus Falls

Zum Einstimmen auf Heiligabend gab es Mousse au Chocolat, die durchaus schmackhafte  Trekker Version angerührt mit Wasser, Gerhard und Ortwin aus Bayern brachten einen 2 Liter Kanister Portwein mit auf den Trek und teilten nun aus sowie Gurkenscheiben bestrichen mit Senf. Aus der australischen Ecke heraus wurden Schokoladenstücke verteilt. 

7. Tag: von Pine Valley Hut zur Narcissus Hut (Lake St. Clair)

Nachdem einige der australischen Trekker sich entschlossen hatten zum Labyrinth - einem Hochplateau mit einer Vielzahl kleiner Seen – zu gehen, entschieden auch Gerhard und ich uns für einen Ausflug in den Schnee, der in der Nacht in den Höhenlagen tatsächlich gefallen war. Mit der Zeit verwandelte sich der fortdauernde Niederschlag in Schnee, je höher wir kamen, und irgendwann war rund um uns herum weiße Weihnacht. Ich erschrak als plötzlich am Rand des Pfads ein Haufen Schnee in die Höhe sprang und sich dann rasch entfernte; ein Wallaby das sich eingeigelt hatte und völlig zugeschneit war.

Der erste See des Labyrinth

Lake St. Clair, Narcissus Bay

Während der knapp drei Stunden am Nachmittag zur Narcissus Hut regnete es fortwährend aber nicht stark. Die Narcissus Hut ist wohl die am wenigsten ansprechende, trotzdem zogen es Alle vor, lieber dort anstatt bei nasskalter Witterung in Zelten zu übernachten.  

8. Tag: von Narcissus Hut zur Cynthia Bay

Ich beschloss, nicht wie die meisten mit dem Boot zur Cynthia Bay zu fahren, sondern auch noch die restlichen 14 km zu Fuß zurück zu legen, begleitet von anfänglichem Sprühregen. Der Weg führte am Ufer des Lake St. Clair entlang, nach zwei Stunden erreichte ich die Echo Point Hut und bereitete meine letzte Mousse au Chocolat zu. Der Weg war bis hier hin doch etwas anstrengender als angenommen, immer wieder ging es kurzzeitig auf und ab, oft über Baumwurzeln und durch Schlamm. Faszinierend waren die riesigen Eukalyptus und Baumfarne, einige von ihnen am Stamm dick mit Moos bewachsen, ohnehin gab es auch eine Vielzahl verschiedener Moose und Flechten. Im weiteren Verlauf wurde die Strecke immer angenehmer zu laufen, sowohl das Wetter als auch die Wege wurden trockener und zudem ebener. Auch änderte sich nach und nach die Vegetation, ein Hinweis darauf, dass das Klima im südlichen Bereich des Sees insgesamt regenärmer war.  

Eukalyptus

Mount Ida gegen- über Echo Point Hut

Baumfarne

Kurz vor Erreichen des Visitor Center machte ich noch einen Schlenker zur Platypus Bay, verspeiste meinen letzten Müsli Riegel, genoss eine Weile die Sonne, den Strand und das Bewusstsein nun am Endpunkt angekommen zu sein. Einen zufälligen Empfang bereiteten mir später einige Weggefährten der letzten Tage.

Platypus Bay

Cynthia Bay - das Ende

Stehend v. links: Andreas(D), Julia(D), Carol(Au), Simon(Au), Dawn(Can), Jeannette(D), Carol's Tochter(Au)

Danach:

Nachdem wir noch am gleichen Abend mit dem Bus nach Hobart zurück gekehrt waren und beim Vietnamesen den Abschluss gefeiert hatten, unternahm ich an den folgenden Tagen noch mehrere Ausflüge. Erwähnen möchte ich hier nur kurz Tasman Peninsula, wo mir vor allem die Wanderung zum Cape Raoul gefiel. Die folgenden Bilder sollen noch einen weiteren Eindruck von Tasmanien geben.

Hobart - Salamanca Samstagsmarkt

Dorfhaus und neues Automodell

Freycinet National Park

Wineglass Bay

Baumgras

Dunst durch Eukalyptus Dämpfe

Weihnachtszeit in Bicheno

Rote Flechten, Bicheno

St. Columba Falls bei St. Helens

Baumfarn

Russell Falls, Mt. Field National Park

Tasmanischer Teufel

Unterwegs nach Cape Hauy, Fortescue Bay

Die Küste nahe Eaglehawk Neck

Banksia Blüte

Unterwegs nach Cape Raoul

Blick zum Cape Raoul

Cape Raoul

Robben Kolonie

 

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Stand: 19.07.09